"Ziel der deutschen Entwicklungspolitik im Gesundheitssektor ist, dazu beizutragen, dass in den Partnerländern eine effektive, effiziente, für alle zugängliche, fair finanzierte, präventive, kurative und rehabilitative Gesundheitsversorgung bereit gestellt wird, die sich bedarfsgerecht an den wichtigsten Gesundheitsproblemen der Menschen orientiert." (aus: Sektorkonzept "Gesundheit in der deutschen Entwicklungspolitik. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, S. 14).

Wie lassen sich diese Ziele umsetzen? Wie lassen sich marginalisierte Bevölkerungsgruppen in Entwicklungs- und Schwellenländern ohne Barrieren an Gesundheitsprogrammen beteiligen, wie kann man Gesundheit erhalten und Krankheiten gar nicht erst entstehen lassen - bei der zunehmenden globalen Bedrohung durch nicht spürbare, schleichend verlaufende, tödliche chronische Erkrankungen. Bereits heute sind weltweit 60% aller Todesfälle durch chronische Erkrankungen verursacht. Die Gefahr steigt und betrifft vor allem die Menschen in Entwicklungsländern. 

Problemstellungen in der Gesundheitsversorgung in Entwicklungs- und Schwellenländern:

 "to far away" oder die Verfügbarkeit von Gesundheitsangeboten 

  In vielen Ländern ist das Aufsuchen von Gesundheitseinrichtungen wie         Krankenhäusern,  Arztpraxen oder Gesundheitsstationen mit weiten             Wegen verbunden. Ein Besuch beim Arzt bedeutet deshalb häufig eine         Tagesreise - ein Tag, an dem das Feld nicht bestellt, Tiere nicht betreut       oder einer anderen Arbeit nicht nachgegangen und Geld für die Familie       verdient werden kann. 

  Viele Menschen nehmen die Gesundheitsangebote deshalb nur in               Notfällen an. Krankheiten werden deshalb zu spät erkannt  und nicht           behandelt.

 

  Zugang zu Gesundheitsangeboten

 Bestehende Gesundheitsangebote können aus den verschiedensten Gründen                    unerreichbar sein: neben der Entfernung von Krankenhäusern kostet ein                      Arztbesuch Geld. Krankenversicherungen gibt es nicht oder sie sind unbezahlbar. Für viele  Menschen bleibt der Besuch bei Ärzten unbezahlbar, Teilhabe an einer      Gesundheitsversorgung damit ein Traum.  







  Annehmbarkeit von Gesundheitssystemen verbessern 

  Gesundheitliche Versorgungssysteme müssen zugänglich sein -                   Geschlecht, kulturelle Werte müssen respektiert und Gesundheitssysteme     auch für marginalisierte Bevölkerungsgruppen erreichbar sein. Durch die     Ausbildung verschiedener Bevölkerungsgruppen in der Prävention               entfallen Barrieren wie Geschlecht, Schicht oder Geld; medizinische             präventive Gesundheitsversorgung wird erreichbar.





  Gesundheitssysteme stärken

  Durch die Ausbildung von Community Health Assistants zu                         Gesundheitsarbeitern können Menschen in ihrer Umgebung erreicht             werden. Weite Wege oder Kosten für Arztbesuche entfallen, die kulturellen   Werte der Bevölkerung können berücksichtigt werden. 





  "silent Killer"- Früherkennung chronischer Erkrankungen

 Zu hohen Blutdruck kann man nicht spüren, man muss ihn messen um    ihn zu erkennen. Unerkannt und unbehandelt führt Bluthochdruck u.a. zu    Schlaganfall, Herzinfarkt und Nierenversagen. Wird Bluthochdruck erkannt  kann er behandelt werden. Die Entstehung der Folgeerkrankungen wird  vermieden. 

     




Die Ausbildung von Gesundheitsarbeitern stärkt Gesundheitssysteme. Durch aufsuchendePräventionsprogramme können Menschen in ihren Lebensbereichen, zum Beispiel in ihren Wohnungen, am Arbeitsplatz oder Schulen erreicht und aufgeklärt werden. Barrieren entfallen, Menschen können anGesundheitsversorgung beteiligt werden. Risikofaktoren für chronische Erkrankungen können frühzeitig erkannt, betroffene Menschen aufgeklärt und kontrolliert werden- Gesundheit wird erhalten.

Ziel: Menschen in ihren Lebensräumen erreichen, an Präventionsprogrammen beteiligen, Gesundheit erhalten