Annähernd 40% der Bevölkerung in Argentinien sind von Bluthochdruck betroffen, nur 4% werden regelmäßig kontrolliert und behandelt. Deshalb entstehen die Folgeerkrankungen von Bluthochdruck wie Schlaganfall, Nierenversagen und Herzinfarkt häufig. Vor allem bei armen Menschen werden sie nicht erkannt oder nicht behandelt.

Risikofaktoren für die Bluthochdruck und damit auch das Risiko für Folgeerkrankungen sind schon im Kindesalter in Argentinien verbreitet: bei einer Untersuchung von Kindern einer Vorschule am Stadtrand von Buenos Aires (Durchschnittsalter: 8.9 ± 2 Jahre) wurde eine Prävalenz von Übergewicht bei über 16 % der untersuchten Kinder gefunden und von Fettleibigkeit bei über       18 %. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: hoher Konsum süßer Getränke, vermehrter Fernsehkonsum, geringe Früchte- und Gemüseaufnahme, zu wenig Bewegung, Übergewicht der Mütter.

Es ist daher evident, dass die Prävention chronischer Erkrankungen schon im Kindesalter beginnen muss. Denn Übergewicht führt einerseits bereits im Kindesalter zu verschiedenen zum Beispiel orthopädischen oder respiratorischen Erkrankungen und Isolation. Aus dicken Kindern werden aber auch dicke Erwachsene, deren Risiko für Bluthochdruck und Folgeerkrankungen erhöht ist, genauso wie für Morbidität und Mortalität.

 Mädchen in der Villa Baracas 21/24                                                                  Hier gibt es Armut, auch in Argentinien. Auch wenn der Staat die Menschen    unterstützt, ist die Ernährung schlecht - viel Fett, kein Obst oder Gemüse, wenig        Bewegung, viel Fernsehen - Übergewicht ist bereits im Kindesalter häufig.              Es gibt keine Aufklärung bzw. Gesundheitserziehung. Der Weg zu medizinischen    Einrichtungen ist weit, eine Vorstellung bei Ärzten und Krankenhäusern ohne    spürbaren Grund erfolgt nicht. Bluthochdruck entsteht häufig, verläuft unbemerkt  und führt zu Schlaganfall und Herzinfarkt.