Bluthochdruck nimmt in Bangladesch zu: waren 1974 nur 3% der Bevölkerung betroffen, betrug die Inzidenz von Bluthochdruck im Jahr 2000 bereits zwischen 20,3 und 53%. Maßnahmen zur (Früh-)Erkennung von Bluthochdruck wurden jedoch nicht eingeleitet.

Folge des nicht erkannten und nicht behandelten Bluthochdrucks ist z.B. die mit 46,2% in ländlichen Regionen und 26,4% in Städten hohe Prävalenz von Schlaganfällen. 

Auch die Anzahl nierenkranker Menschen in Bangladesch steigt. Bereits 10–20 Millionen der Einwohner Bangladeschs sind von einer Einschränkung ihrer Nierenfunktion betroffen. Jedes Jahr erkranken zusätzlich weitere 40.000 Menschen an einem akuten oder chronischem Nierenversagen

Die medizinischen Versorgungssysteme konzentrieren sich auf die Hauptstadt Dhaka sowie auf einige andere Großstädte. Für die ländliche Bevölkerung, wo 74% der Bevölkerung leben, ist der Besuch bei diesen Spezialisten mit großem Zeitaufwand und hohen Kosten verbunden und deshalb nur selten möglich. Diese Menschen finden keine ortsnahe medizinische Versorgung, haben keinen Zugang zu medizinischen Einrichtungen und sind von einer Teilhabe an einer medizinischen Versorgung ausgeschlossen.

  






 Die Bangabandhu Sheikh Mujib Medical University (BSMMU) in Dhaka






Die Dialysebehandlung ist ein sehr teures Behandlungsverfahren, ein Krankenversicherungssystem existiert nicht, so dass viele Menschen die Behandlung nicht bezahlen können. 

  




Dialyse im Universitätsklinikum Dhaka



Auch aus diesem Grund sterben mehr als 40.000 Menschen jährlich an den Folgen einer unbehandelten Nierenvergiftung.

Schwerpunkt der staatlichen Gesundheitspolitik sind zurzeit infektiöse Erkrankungen (HIV, Tuberkulose), Mutter-Kind-Gesundheit sowie Geburtenkontrolle. Nur diese Bereiche werden finanziell unterstützt. Maßnahmen zur Prävention von Hypertonie und Diabetes und Therapie von deren Folgeerkrankungen unterbleiben. Nierenerkrankungen werden insbesondere in ländlichen Regionen nicht erkannt und nicht behandelt; die betroffenen Menschen versterben.